Revolution
14. Juli 1789 - Sturm auf die Bastille
Der 14. Juli 1789, heute Nationalfeiertag in Frankreich, wird oft als Geburtsstunde der eigentlichen Revolution, der Revolution des dritten Standes, bezeichnet. Die Nationalgarde war nur mäßig bewaffnet und man benötigte dringend Kanonen. Diese waren im Pariser Stadtgefängnis, der Bastille, und so zogen die Pariser Bürger zu der Stadtfestung um die Kanonen zu konfiszieren.
Die Bastille lag in der Vorstadt St. Anton in Paris. Acht Türme, welche mit kurzen Wällen zusammenhängen, bildeten den Umfang dieses Schlosses, welches zusätzlich mit einem tiefen Graben umgeben war. Die Höhe der Türme betrug ungefähr 80 und die Dicke der Mauern 12 - 15 Fuß. Diese waren mit einer Plattform bedeckt, auf welcher sich Kanonen befanden, und von wo man den größten Teil der Stadt beschießen konnte. Die Bastille wurde schon seit vielen Jahren als Staatsgefängnis gebraucht und war ein Dorn in den Augen der Pariser.
Der Befehlshaber des Schlosses, Graf von Launay, ein Mann von nur geringen Kenntnissen im Kriegswesen, ohne Erfahrung, mit wenig Herz, wandte sich schon im Anfange der Unruhen an die Generale der Armee und verlangte, dass man die Besatzung verstärke, die damals bloß aus 80 Invaliden bestand.Er wurde abgewiesen, weil man glaubte, dass der Aufstand nie so heftig werde und weil man nicht vermutete, dass es jemanden in den Sinn komme, sich der Bastille zu bemächtigen. Er wiederholte sein Begehren. Endlich, um ihn zu beruhigen, wurde die Festung Anfang Juli mit 30 Mann verstärkt.
Am Morgen des 14. Juli kamen Abgeordnete der Bürger und verlangten vergeblich, dass man ihnen das Schloss übergebe. Nachmittags um 3 Uhr begann der Angriff auf die Bastille. Die Menge bemächtigten sich der Vorhöfe, die schon am Vortag verlassen wurden. Der Gouverneur ließ bei jedem Tor nur einen bewaffneten Mann, um dieses den Durchgehenden zu öffnen und wieder zu schließen. Die Fallbrücke und die Tore, welche zum Schloss führten, wurden zerhauen. Dieses konnte geschehen, da man der Garnison untersagt hatte, dieselben von den Türmen aus mit Feuer zu schützen.
Nun kamen die Aufständischen an die letzte Pforte, welche hauptsächlich den Eingang zur Festung bildet. Nachdem man die Belagerer umsonst ermahnt hatte, wurde befohlen zu schießen. Launay hatte sich mit 30 Invaliden auf die Plattform begeben. 30 andere Invaliden waren zu beiden Seiten des Portals in den Zimmern und Schießlöchern, um dasselbe zu beschützen. Erst nach vielem Zureden konnte man sie bewegen, auf die Feinde zu schießen. Launay wurde auf dem Weg zum Rathaus erstochen. Ein Adliger, der Launay helfen wollte, wurde ebenfalls getötet. Ihre Köpfe wurden abgeschlagen und durch die Straßen von Paris getragen. Der Sturm auf die Bastille führte kurz darauf zur Aufstellung der Nationalgarde. Unter der Leitung des Unternehmers Pierre-François Palloy begann zwei Tage nach der Erstürmung der Abbruch der Bastille.
Beim Sturm auf die Bastille verkündigte Camille Desmoulins von den Trümmern herab den Franzosen Freiheit und Gleichheit. In seinem Journal "Révolutions de France et du Brabant" nannte er sich den "Procureur général de la lanterne" und erklärte offen, dass die Volkssouveränität die einzige Verfassungsart sei, welche der französischen Nation und jedermann, der des Namens Mensch nicht unwürdig sei, gezieme.
Das alte Regierungssystem war gestürzt. Ludwig XVI. musste Necker zurückrufen und sich selbst nach Paris begeben. Dort wurde Jean-Sylvain Bailly zum Präsidenten der Nationalversammlung und ersten Bürgermeister von Paris ernannt, während der aus dem amerikanischen Krieg bekannten Marquis v. Lafayette zum Befehlshaber der aus Bürgern gebildeten Nationalgarde wurde.
Lafayette brachte als Mitglied der Generalstände, die nach amerikanischem Vorbild geprägte „Erklärung der Menschen- und Bürgerrechte“ in die neue Nationalversammlung ein. Nach dem Sturm auf die Bastille gründete er den politisch gemäßigten Klub der Feuillants, die eine konstitutionelle Monarchie anstrebten. Den Schlüssel der Bastille schickte er übrigens George Washington, er befindet sich heute noch auf dem Landsitz von George Washington Mount Vernon. Auch in den Provinzen ging überall die Regierungsgewalt an die Erwählten der Bevölkerungen über, während gleichzeitig Bauernaufstände gegen den Adel stattfanden.
Dieser hielt es für geraten, in der Nachtsitzung der Nationalversammlung vom 4. August 1789 selbst seine Vorrechte freiwillig zum Opfer zubringen. Allgemeine Gleichheit, persönliche Freiheit, Volkssouveränität wurden von der Versammlung zu unentbehrlichen "Menschenrechten" erklärt.

Sturm auf die Bastille - Die Französische Revolution (Wilhelm Blos)
Auf der Suche nach Chancen
Im April 1789 wurde Napoleon Zeuge der ersten Unruhen und versuchte mit seiner Kompanie die Ordnung aufrechtzuerhalten. Im August meuterte sein Regiment und Napoleon hoffte in den revolutionären Unruhen den Verlust der königlichen Macht auf Korsika ausnutzen zu können. Er reiste zurück nach Ajaccio um seine Ideen für ein souveränes Korsika umsetzen zu können. Die Hoffnung wurde jäh zerstört, denn der alte Widersacher Paoli hatte nicht den Wechsel der Familie Buanaparte auf die Seite der Franzosen nach der Annexion vergessen. Nach 21 Jahren kehrte Páoli aus dem Londoner Exil zurück und wurde zum obersten Befehlshaber der Nationalgarde und Präsidenten der Departementverwaltung ernannt.
Im Februar kehrte Napoleon zu seinem Regiment zurück. Als Oberleutnant trat er dem Jakobinerclub bei und wurde zu einem Verfechter der republikanischen Lösung für Frankreich. Im September 1791 kehrte er wieder nach Korsika zurück. Eigentlich hätte er sich im Januar 1792 bei seinem Regiment zurückmelden müssen. Aufgrund seines Fehlens wurde er aus der Stammrolle der Armee gestrichen. Dies ermöglichte ihm, sich einem der Freiwilligen-Batallione auf Korsika anschließen zu können.
Schon hier zeigte sich, dass der Krieger Napoleone nur bedingt Befehle ausführen konnte. So zog er sich bald den Unmut der korsischen Führungsmänner zu. Napoleone erkannte seine Situation und beschloss nach Paris zurückzukehren. Am 16. Juli 1792 wurde er wieder in die Armee aufgenommen. Ihn ihm kämpfte immer noch die korsische gegen die französische Seele. Wieder verließ er sein Regiment und kehrte abermals nach Korsika zurück. Mit dem Rang als Oberstleutnant diente er wieder der korsischen Sache. Auch diesmal machte ihm die alte Fehde zwischen Páoli und seiner Familie einen Strich durch die Rechnung.
Sein Bruder Lucien brachte die Jakobiner von Toulon gegen Paoli auf, was einen Haftbefehl gegen den korsischen Führer nach sich zog. Dies brachte wiederum die Bevölkerung von Ajaccio gegen die Familie Buonaparte auf. Ihr Haus wurde verwüstet und sie mussten auf das französische Festland flüchten. Von diesem Zeitpunkt an war die Familie Buonaparte endgültig auf der Seite Frankreichs.
27. August 1791 - Pilltnitzer Deklaration
Die französische Nationalversammlung hatte in Avignon die päpstliche Herrschaft gestürzt und in Elsaß und Lothringen die altverbrieften Rechte und Einkünfte deutscher Fürsten und Reichsstände ohne alle Entschädigung aufgehoben. Mit der Pillnitzer Deklaration bildeten Kaiser Leopold II. des Heiligen Römischen Reiches und König Friedrich Wilhelm II. von Preußen die Grundlage der Ersten Koalition.
Auf Druck französischer Emigranten wurde die Passage "den König von Frankreich in die Lage zu versetzen, in vollkommener Freiheit die Grundlage einer Regierungsform zu befestigen, welche den Rechten der Souveräne und dem Wohle Frankreichs entspricht" in die Deklaration aufgenommen, was in Paris als Kriegserklärung angesehen wurde.

Die Pillnitzer Fürstenversammlung - J.H. Schmidt (1791)
29. August 1792 - Belagerung von Verdun
20. September 1792 - Kanonade von Valmy
Die ersten kriegerischen Unternehmungen der Franzosen scheiterten infolge der völligen Zerrüttung der Armee kläglich: Ihr Einfall in Belgien wurde von den Österreichern zurückgewiesen, und die Verwirrung, die dadurch entstand, hätte den deutschen Verbündeten einen leichten Sieg ermöglicht, wenn sie nicht mit ihren Rüstungen und militärischen Bewegungen allzu langsam vorgegangen wären.
Preußen und Österreicher unter dem Herzog von Braunschweig drangen in die Champagne ein und zogen in Richtung Paris. Die Hoffnung der antifranzösischen Koalition, dass sich viele royale Franzosen ihnen anschließen würde, erfüllte sich nicht. Stattdessen meldeten sich viele Freiwillige für die Revolutionsarmee.
Die Kanonade von Valmy vom 20. September 1792 wendet das Blatt des ersten Koalitionskrieges. Etwa 50.000 Franzosen unter Kellermann und Dumouriez, hielten den Truppen der anti-revolutionären Allianz nicht nur stand, sondern konnten auch in die Offensive übergehen.
Kellermann wurde angeklagt, beim Rückzug der Preußen die Verfolgung nicht tatkräftig genug durchgeführt zu haben. Er wurde freigesprochen und später von Napoleon zum Herzog von Valmy erhoben. Sein Herz wurde 1820 auf dem dortigen Schlachtfeld unter einem Gedenkstein beigesetzt.

Die Schlacht von Valmy - Horace Emile Jean Vernet (1789 - 1863)
6. November 1792 - Schlacht bei Jemappes
1. März 1793 - Erste Schlacht bei Aldenhoven
18. März 1793 - Schlacht bei Neerwinden
14. April 1793 - Belagerung von Mainz
Toulon 1793
Toulon war neben Brest der wichtigste Kriegshafen Frankreichs, Festung ersten Ranges und Hauptstation der französischen Mittelmeerflotte. Die Hafenstadt liegt am Fuße steil abfallender Berge direkt am Meer. Der Hafen war einer der sichersten und wurde durch zahlreiche Forts, Batterien und feste Türme, welche die umliegenden Höhen und Vorgebirge krönten, geschützt. Im Juni 1793 erhob sich die Bevölkerung von Toulon gegen den Konvent und übergab, nachdem der Konvent die Stadt geächtet und ein republikanisches Heer sie eingeschlossen hatte, im Einverständnis mit der Besatzung die Stadt am 29. August an die vereinigte englisch-spanische Flotte unter dem Admiral Hood.

29. August 1793 - Admiral Hood besetzt Toulon
Im September 1793 wurde er von den Kommissaren Salicetti und Gaspauin angefordert, um das Kommando über die Artillerie bei der Befreiung Toulons zu übernehmen. Carteaux und Napoleone hatten unterschiedliche Meinungen über die Rückeroberung der Stadt. Buanaparte erreicht beim Wohlfahrtskomitee die Ablösung Carteaux und konnte seinen eigenen Plan in die Tat umsetzen. Die Stadt konnte vom 17. bis 19. Dezember 1793 erobert werden und die spanisch-englische Flotte musste den Rückzug antreten. Danach rückten die Konventstruppen in die Stadt, und die Konventskommissare Barras, Fréron und der jüngere Robespierre verhängten über Toulon ein furchtbares Strafgericht. 3.000 Menschen wurden gerichtet.

Siége de Toulon - VICTOIRES et CONQUÊTES des ARMÈES FRANCAISES
Bereits am 22. Dezember wurde Buonaparte zum Brigadegeneral befördert. Im März 1794 erhielt er das Kommando über die Artillerie der Italien-Armee. Als Robespierre gestürzt wurde, wurde auch gegen Napoleone ein Haftbefehl ausgestellt. Von 11. August bis zum 20. August 1794 wurde er daraufhin festgenommen, es konnte ihm jedoch nichts nachgewiesen werden und er wurde wieder auf freien Fuß gesetzt.
Im März 1795 wurde er zum General der Artillerie bei der West-Armee ernannt. Er folgte der Versetzung jedoch nicht und wurde zur Infanterie strafversetzt. Anstatt Ruhe zu geben entwarf er zahlreiche Projekte und Pläne und legte diese dem Wohlfahrtsausschuss vor.
Schließlich wurde er dem Topographischen Büro zugeteilt, wo er ausschließlich mit Plänen und Karten arbeiten konnte. Hier zeigte sich wieder sein großes Interesse an Geschichte und Geographie.
Im März 1795 wurde er zum General der Artillerie bei der West-Armee ernannt. Er folgte der Versetzung jedoch nicht und wurde zur Infanterie strafversetzt. Anstatt Ruhe zu geben entwarf er zahlreiche Projekte und Pläne und legte diese dem Wohlfahrtsausschuss vor.
Schließlich wurde er dem Topographischen Büro zugeteilt, wo er ausschließlich mit Plänen und Karten arbeiten konnte. Hier zeigte sich wieder sein großes Interesse an Geschichte und Geographie.
2. Oktober 1794 - Zweite Schlacht bei Aldenhoven

13. Vendémaire 1795
Im September wurde Napoleon aus der Liste der aktiven Generäle gestrichen. Zu Napoleons Glück traf er in Paris Kommissar Barras wieder. Barras war an der Ausarbeitung der neuen Verfassung beteiligt. Diese sah ein direktorales Regime vor und sollte Royalisten und Jakobiner von der Macht fernhalten. Der Konvent war daraufhin in Paris nicht mehr sicher. Die Royalisten versuchten Teile der Stadtbevölkerung aufzuwiegeln und Barras wurde vom Konvent der Oberbefehl über die Armee des Inneren anvertraut. Barras war Zivilist und nahm die Hilfe mehrere Generäle an. Darunter befand sich auch Napoleone und am 5. Oktober rette er den Konvent vor den aufständischen Royalisten. Unter dem Kommando von Napoleon stand auch Joachim Murat.
Murat wurde am 25. März 1771 als der Sohn eines Gastwirts zu La Bastide bei Cahors geboren. Joachin besuchte, da er für den geistlichen Stand bestimmt war, das Collège in Cahors und studierte dann Theologie in Toulouse. Zu Beginn der Revolution trat Murat in die Armee ein und diente eine Zeit lang in der konstitutionellen Garde Ludwigs XVI. und stieg durch seine Tapferkeit und seinen Eifer für die Sache der Revolution rasch bis zum Kommandeur eines reitenden Jägerregiments auf. Murat wurde ein enger Wegbegleiter von Bonaparte.
Napoleons hartes Vorgehen gegen die Royalisten hatte ihm schließlich die Sympathie der Republikaner eingebracht und am 26. Oktober wurde er kommandierender General der Armee des Inneren. Von diesem Zeitpunkt an nannte er sich und unterzeichnete nur noch mit dem Namen Napoleon Bonaparte.
