Elba


Ein großer Feldzug


Napoleon kämpfte seit der verlorenen Schlacht von Leipzig nur noch um seinen Thron und lehnte alle Friedensanträge, so günstig sie auch für Frankreich waren, ab, da er das Reich nicht kleiner hinterlassen wollte, als er es 1799 übernommen hatte.

Den zu Anfang 1814 in Frankreich eindringenden verbündeten Heeren konnte Napoleon nur eine Feldarmee von 70.000 Mann entgegenzustellen und erlitt am 1. Februar bei La Rothière eine empfindliche Niederlage.

Dennoch gelang es ihm noch einmal in den Gefechten von Champeaubert, Montmirail, Etoges und Vauchamps (11.-14. Februar 1814) über Blücher und bei Montereau (18. Februar 1814) über den Kronprinzen von Württemberg unerwartete Erfolge zu erringen. Doch endlich musste er sich der Übermacht beugen.

29. Januar 1814 - Schlacht bei Brienne

Am 7. März 1814 fand auf dem Chemin des Dames in der Picardie in Frankreich die Schlacht bei Craonne statt. Napoléon Bonaparte griff die Infanterie des russischen Korps Wintzingerode unter Fürst Woronzow an. Napoléon ließ seine Truppen unter hohen Verlusten gegen die gut gesicherten Stellungen der Russen anstürmen. Die beteiligten russischen Truppen gehörten zur „Schlesischen Armee“ der 6. Koalition, die unter dem Befehl von Feldmarschall Blücher stand. Der Plan Blüchers und seines Generalstab unter Gneisenau, mit der Kavallerie die französische Armee zu umgehen, misslang. Die „Schlesische Armee“ zog sich nach Laon zurück.

9. und 10. März 1814 - Schlacht bei Laon


Bei Laon siegten am 9. und 10. März 1814 die Allierten unter Blücher über Napoleon. Marschall Marmonts Korps wurde völlig zersprengt und konnte sich erst hinter der Aisne wieder sammeln. Neben 2500 Gefangenen und 1500 Toten und Verwundeten hatte es fast seine ganze Artillerie, 45 Geschütze und 131 Munitionswagen, verloren. Infolgedessen scheiterten Napoleons Angriffe auf Laon am nächsten Tage (10. März), und er mußte sich mit einem Gesamtverlust von 9.000 Mann zurückziehen, während die Koalitionstruppen kaum 2.000 eingebüßt hatten.

20. März 1814 - Schlacht bei Arcis-sur-Aube

Napoleon griff am 20. März nachmittags mit 20.000 Mann die dreifache Übermacht der Koalitionstruppen unter Karl Philipp zu Schwarzenberg bei Arcis-sur-Aube an. Während der Nacht erhielten die Koalitionstruppen 30.000 Mann und die Franzosen 10.000 Mann Unterstützung. Als Napoleon die Überlegenheit der Gegner erkannte, trat er den Rückzug an.

30. März 1814 - Schlacht bei Paris


Nach der Schlacht wollte Napoleon durch einen Zug auf den Rhein den Krieg wieder nach Deutschland tragen und war bis Vitry marschiert, als er hörte, dass die Verbündeten im Marsch auf Paris seien. In Gewaltmärschen eilte er zurück, erfuhr aber wenige Stunden von Paris entfernt, dass die Stadt am 30. März kapituliert hatte.

Napoleon begab sich daraufhin nach Fontainebleau, wo er auf die Nachricht, dass der Senat ihn am 1. April abgesetzt habe und die Behörden sowie die meisten Generale von ihm abgefallen seien, erst zu Gunsten seines Sohns und, als dies von den Verbündeten zurückgewiesen wurde, am 11. April für sich und seine Erben abdankte.
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Napoléons Abschied von der Kaiserlichen Garde - Antoine Alphonse Montfort

23. April 1814 - Die Rückkehr des Königs


Talleyrand hatte großen Anteil an der Entscheidung, dass Louis Stanislas Xavier, der Bruder des in der Französischen Revolution hingerichteten Königs Ludwig XVI., auf den französischen Thron gesetzt werden sollte. Am 7. April 1814 proklamierte der Senat Louis Stanislas Xavier zum „König der Franzosen“. Die Phase der Restauration der Monarchie der Bourbonen begann am 23. April mit der Landung des neuen Königs in Calais.

Elba


Napoleon wurde die Insel Elba als Fürstentum, die Beibehaltung des Kaisertitels und eine jährliche Rente von 2 Mill. Frank zugesprochen; auch durften ihm 400 Mann seiner Garde als Freiwillige folgen. Nachdem er am 20. April von seiner Garde in Fontainebleau Abschied genommen hatte, reiste er in Begleitung einiger Generale und mehrerer Offiziere der Verbündeten nach Südfrankreich und langte auf einer britischen Fregatte am 4. Mai auf Elba an.

Hier widmete er sich mit großem Eifer der Verwaltung der Insel und war der Gegenstand der Neugierde zahlreicher Reisenden. Den Verlauf der Dinge in Frankreich und auf dem Wiener Kongress beobachtete er, von seinen zahlreichen Agenten wohl unterrichtet, mit großem Interesse. Die Koalition seiner Feinde schien zu bröckeln.

Winter 1814 - Der Wiener Kongress


Tatsächlich war seine Hoffnung nicht unbegründet. Im Dezember 1814 hatte sich auf dem Wiener Kongress ein Streit über die Zukunft von Sachsen und Polen entfacht. Russland strebte die Macht über Polen an und Preußen forderte Sachsen.

Der preußische König war dem Zar immer noch zu großer Dankbarkeit verpflichtet, war doch ihr Bündnis der Anfang von Napoleons Ende gewesen, und unterstütze daher Alexander. Russische Truppen hatten das Königreich Sachsen besetzt und den König interniert um Fakten zu schaffen und bald begann man die öffentliche Ordnung unter preußische Verwaltung zu stellen.

Österreich war gegen die Machterweiterung Preußens, wäre damit Wiens Einfluss auf Deutschland noch geringer geworden. Frankreich, vertreten durch Talleyrand, war ebenfalls gegen die Annexion Sachsens.

Berlin wurde durch den Plan eines deutschen Bundes ohne Preußen provoziert. Österreich hatte sich durch diesen Vorschlag zur Schutzmacht der kleineren deutschen Staaten erhoben.

Die Lage spitzte sich zu. Alexander und Metternich gerieten so in Streit übereinander, dass sogar ein Duell zwischen den beiden im Raum stand. Alexander erinnerte die Kongressteilnehmer daran, dass immer noch ein großer Teil seiner Armee in Mitteleuropa stationiert war. Der preußische Minister Hardenberg schrieb an Gneisenau, dass ein Krieg für Preußen besser wäre, als die Annahme der Kongressbedingungen.

Währenddessen gelang es Talleyrand Frankreich wieder auf die politische Bühne zu heben. Ein Defensivbündnis zwischen Frankreich, Österreich und England wurde geschlossen und machte Preußen und Russland deutlich, dass die Positionen unverrückbar waren.


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